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Korrespondierend zu den Beetinstallationen auf der Rasenfläche [2] versieht Claudia Behling die unbeschriftete Rückseite der bereits existierenden Stellwand der Stadtgärtnerei am Park des NT-Areals mit einem idealen Landschaftbild. Die einzelnen Elemente (”Pixel”), aus denen sich das Bild zusammensetzt, sind ebenfalls Rückenetiketten für Aktenordner. Aus der Distanz betrachtet entsteht die Anmutung einer “idealen Landschaft”, tritt der Betrachter an das Bild heran, entdeckt er die Ebene der “Rasterung” als aus Elementen der Planungsverwaltung zusammengesetztes.

Die “Ideale Landschaft” ist im Klassizismus ein beliebtes Thema in der Malerei. Die bekanntesten Vertreter sind wohl Nicolas Poussin (1594-1665) und Claude Lorrain (1600-1682). Auch die Romantik - hier besonders Caspar David Friedrich (1774-1840) - komponierte ihre Bilder aus bestimmten Bedeutungselementen, die “Landschaft” inzwischen angenommen hatte, zu Stimmungsbildern mit philosophischem Hintersinn. Das “Landschaftsbild” von Claudia Behling mit den Elementen rationaler Planung von Landschaft und sucht daraus ein (dis)harmonisches Ganzes in Bezug auf die individuellen Umweltvorstellungen der Anwohner/innen zu weben.

Abb. oben: Zustand während der Firnisreduktion von Claude Lorrains Landschaft mit "Noli me tangere"

Um bei Ausfahrten durch die Landschaft diese im Sinne der zeitgenössischen Malerei zu sehen, nutzten viele Ausflügler im 18. Jahrhundert das Claude-Glas, einen kleinen getönten Spiegel, um die vorbeiziehende Landschaft ausschnitthaft nach ästhetischen Gesichtspunkten zu rahmen und in einer Tönung im Stile der Malerei Claude Lorrains zu betrachten.



Claude-Glas, Victoria and Albert Museum, London
Set mit Nachbauten im Rückspiegeldesign


 

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Am Dienstag, 20. September 2011 ab 19:30 Uhr finden wir uns im Erlenmattpark ein. Bereits im Vorfeld gesammelte Aussagen zufälliger Spaziergänger/innen und ausgesuchte Zitate zur Landschaft aus den Schriften von Lucius Burckhardt, der in Basel bis heute eine öffentlich bekannte Instanz ist, ergänzen das Ensemble aus aufgekleisterten Aktenrückenkopien an der Rückwand der "Parktafel" der Stadtgärtnerei.

Für die weltweit praktizierten Aufwertungsstrategien, die oftmals bürgerliche Mitbestimmung nur noch simulieren (alle Argumente sind längst bekannt) ist eine offene Diskussion ein abgehefteter Verwaltungsakt, Argumente und Gegenargumente sind in der Mehrzahl auch über Landesgrenzen hinaus transportierbar. Die gefüllten Regale der Behörden zeigen sich als Verwaltungs-"Landschaft".




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Für Basel ist positiv zu bemerken, dass trotz des erhöhten Immobiliendrucks auf den Stadtraum eine gewisse Sorgfalt in der Zwischennutzung und im Erhalt einiger Gelände- und angestammten Bebauungselemente durchaus das Interesse der Stadt findet und den Investoren nicht komplett alles überlassen wird. Während aufgrund unseres Besuches im März 2011 dieser Eingriff noch am Fazit zur abschließend feststehenden Aufwertung des NT-Areals arbeitet, grummelt es bereits an anderer Stelle: Ein Teil des alten Hafengebiets soll an Stelle des alten Kontainerhafens aufgewertet werden (Projekt 3Land). Uns dort noch kundig zu machen, hat die verbleibende Aufenthaltszeit allerdings nicht erlaubt ...





Das 19. Jahrhundert liebte auch die falsche Patina eines künstlich gefärbten Firnisses, mit dem den Gemälden selbst in Museen ein goldbrauner Galerieton verliehen wurde.

aus: Nicolas Poussin, Claude Lorrain
Zu den Bildern im Städel, Frankfurt am Main 1988

... Goethe notiert dazu auf seiner zweiten Italienreise, dass die Leute wohl Angst vor dem Bunten hätten ...

 


Eine Veranstaltung von Kaskadenkondensator (Basel, CH) in Kooperation mit KiöR e.V. (Hamburg, DE) und Künstler_innen aus der Schweiz